Unter dem Zeichen des Heiligen Geistes

Paráclito leitet sich vom griechischen Wort parákletos ab, das jemanden bezeichnet, der hilft, tröstet, ermutigt, schützt und Fürsprache hält. Es ist der Titel, der in der Regel der Dritten Person der christlichen Heiligen Dreifaltigkeit gegeben wird: dem Herrn Heiliger Geist, wie wir ihn üblicherweise in den Azoren nennen, und so wird er auf diesen Inseln gesehen.

Bruderschaft des Heiligen Geistes

Beeinflusst von den spanischen Traditionen zur Ehre des Heiligen Geistes, gründete die Königin Santa Isabel von Aragón, als sie nach Portugal kam, um König D. Dinis zu heiraten, im Jahr 1296 die Bruderschaft des Heiligen Geistes im Bezirk Alenquer. Zu dieser Zeit fand die Feier in der königlichen Kapelle statt, zu der alle Armen eingeladen waren, um teilzunehmen. Der Bischof setzte die königliche Krone auf die Köpfe dieser Menschen und krönte somit den Heiligen Geist.

Anschließend wurde ein königliches Bankett abgehalten, ein Wunsch des Königs und der Königin, den Bedürftigsten zu dienen, das sogenannte „Bodo dos pobres“. Später, im Jahr 1432, begann die Besiedlung der Azoren. Durch das Wirken der Franziskanermönche, die mit der Verantwortung kamen, den katholischen Glauben in der Region zu etablieren und die die Ideale von Fiore mitbrachten, breitete sich die Tradition des Heiligen-Geist-Kults aus und ist bis heute in den Gemeinden azoreanischer Einwanderer lebendig.

Die Traditionen des Heiligen-Geist-Kults finden in den Monaten Mai und Juni statt, wenn die beiden Sonntage des "Bodos" stattfinden, genau an Pfingsten und am Dreifaltigkeitssonntag

"Bezerro" e Coroação

Die Verehrung des Heiligen Geistes zeigt eine deutliche heidnische Einflussnahme durch die Symbolik des Stiers/Kuh und seine Verbindung zum Fest der Fülle, das mit der Erntezeit verbunden ist. So kennzeichnet das Symbol der Dekoration mit Blumen und einer Papierkrone auf den Tieren und der Segen mit dem Zepter der Krone (dem „geschmückten Kalb“) das Fest des Heiligen Geistes. Am Freitag werden die Kälber geschmückt und später geopfert, da am Samstag Fleischgaben verteilt werden und der Kaiser am Sonntag ein Mittagessen für seine Gäste anbieten wird. Am Sonntagmorgen findet die Prozession statt, die vom Haus des Kaisers mit allen Insignien der Verehrung (der Krone, dem Zepter, der Schale, Stäben und Fahnen) zur Kirche führt, wo die Krönungszeremonie stattfindet. Nach Abschluss der Feierlichkeiten beginnt eine neue Prozession zum Ort des Mittagessens oder zum Haus des Kaisers.

Brot, Fleisch und Wein, jeder erhält seinen Anteil, gleich wie alle anderen und unter der Bezeichnung Almosen.

Impérios

Die Impérios oder früher als „Treatos“ bezeichnet, sind das Symbol der Feste des Heiligen Geistes auf der Insel Terceira. Anfangs waren diese Kultstätten aus Holz gefertigt, mit Girlanden und Stoffen geschmückt und nach dem Fest demontiert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Impérios aus Stein erbaut, als Ergebnis der Großzügigkeit von terceirensischen Auswanderern, die ihre Gelübde an den Göttlichen erfüllten. Heutzutage verfügen sie über ein oder zwei Nebengebäude, die als Vorratskammern bezeichnet werden, in denen üblicherweise die Utensilien für das Fest aufbewahrt oder wo das Almosen zubereitet und verteilt wird. Diese haben eine Hauptfassade, die verschiedene Symbole des Kultes enthalten kann, wie zum Beispiel die Krone oder die Taube, sowie das Datum ihrer Errichtung. Diese Fassade besteht immer aus drei Öffnungen, einer für die Tür und zwei für die Fenster, als Anspielung auf die drei Personen der Heiligen Dreifaltigkeit, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Im Inneren befindet sich der Altar, auf dem sich die Krone befindet.

Es gibt 47 Impérios in der Gemeinde Angra do Heroísmo und 23 in der Gemeinde Praia da Vitória.

Schauen Sie sich hier die Karte der Impérios an.

Alcatra

Feiern des Heiligen Geistes auf der Insel Terceira bedeutet, von einem besonderen Essen und einem bestimmten Gericht zu sprechen: der Alcatra. Mit mittelalterlichem Geschmack ist es Fleisch, das langsam in einem typischen Tongefäß, dem alguidar de barro cozido, vorzugsweise im Holzofen, und unter Verwendung einiger Gewürze aus beiden Seiten des Atlantiks wie schwarzer Pfeffer, weißer Pfeffer, Pimenta da Jamaica und Nelken, alle ganz, gekocht wird. Es sollte ausschließlich mit Milchbrot serviert werden.

Zurzeit ist Meister Simas der einzige Hersteller von Tongefäßen auf der Insel Terceira. Besuchen Sie die Olaria Simas in São Bento.

Die Pfarrkirche von Vila Nova

Die prächtige Sammlung aus Krone, Zepter und silbernem Ständer, ein übliches Bild auf den Azoren des Heiligen Geistes, kennzeichnet eine der wenigen Pfarreien auf diesen Inseln, in denen der Schutzpatron die Dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit selbst ist. Die Siedlung begann unten, neben dem Platz, dem Empire und einer Kapelle, die von Pêro Eanes do Canto, dem Admiral des Königs, errichtet wurde. Obwohl die Kirche der Gemeinde jetzt oben ist, ist es unten neben dem Empire, wo das Fest an den Bodo-Sonntagen stattfindet, und der Platz davor ist voll von geschmückten Ochsenkarren, die mit gewölbten Stoffüberdachungen geschmückt sind. Die Planwagen.

Besuchen Sie auch die Kirche Santo Cristo in Praia da Vitória.

Altar des Heiligen Geistes in der Kirche der Barmherzigkeit

Das Gemälde der Ausgießung des Heiligen Geistes am Altar zur Linken und gegenüber dem Altar des Herrn Santo Cristo das Misericórdias markiert in dieser Kirche aus dem 18. Jahrhundert die Art und Weise, wie die beiden Bruderschaften, die des Heiligen Geistes und die der Barmherzigkeit, seit 1498 vereint sind. In diesem Jahr begannen die neuen Barmherzigkeitsbruderschaften mit königlicher Unterstützung zu existieren und die Führung zu übernehmen, indem sie den Krankenhäusern der Bruderschaft des Heiligen Geistes entweder Unterstützung gewährten oder sie entzogen. Als die Barmherzigkeit von Angra diesen neuen Tempel errichtete, fanden die beiden Bruderschaften, deren Identitäten noch lebendig waren, diese Organisationsform.